Auf den Leib geschrieben. Die Inszenierung der Geschlechter von der Antike bis Freud
... lese ich gerade, da ich es für meine Abschlussarbeit brauche.
Thomas Laqueur, der für sich in Anspruch nimmt feministische Forschung zu betreiben ("Mein Buch ist, wie feministische Forschung ganz allgemein..."), skizziert die Geschichte der Geschlechter von Aristoteles bis Freud und damit den Wandel vom "Ein-Geschlechts-Modell" - in dem die Frau die geringere Version des Mannes darstellte - zur "Biologie der zwei Geschlechter" - in der die Frau als des Mannes Gegensatz betrachtet wird und die im Zuge der Aufklärung dominant wurde - sowie deren politische Auswirkungen.
Manches, was Laqueur ausgräbt, wirkt heute absurd und manches Mal muss man lachen. Etwa wenn Aristoteles der Meinung war, Männer könnten Milch geben oder wenn Wissenschafter (es waren Männer) lange Zeit behaupteten, die Hämorrhoidal-Blutung bei Männern sei das Pendant zur Menstruation. Auch: Wären Frauen "heißer" (Säftelehre), würde sich ihr innerer Penis nach außen wenden - sie wären dann Männer.
Verweise auf Laqueur finden sich heute in fast jedem Artikel, der sich mit der Konstruktion von sex als Teil von gender beschäftigt, denn er zeigt auf, dass die "bequeme Vorstellung [...], daß ein Mann ein Mann und eine Frau eine Frau ist" erschüttert werden kann.
Ich finde es sehr spannend, manches Mal ist es aber zu detailreich. Dafür darf man hin und wieder lachen. Anschließend kann man sich Gedanken darüber machen, warum man dies und das lächerlich findet, während man heutige "biologische Tatsachen" oft für selbstverständlich nimmt.
Laqueur, Thomas (1992): Auf den Leib geschrieben. Die Inszenierung der Geschlechter von der Antike bis Freud. Frankfurt/New York: Campus Verlag.
Weitere Bücher unter: Buchtipps
Thomas Laqueur, der für sich in Anspruch nimmt feministische Forschung zu betreiben ("Mein Buch ist, wie feministische Forschung ganz allgemein..."), skizziert die Geschichte der Geschlechter von Aristoteles bis Freud und damit den Wandel vom "Ein-Geschlechts-Modell" - in dem die Frau die geringere Version des Mannes darstellte - zur "Biologie der zwei Geschlechter" - in der die Frau als des Mannes Gegensatz betrachtet wird und die im Zuge der Aufklärung dominant wurde - sowie deren politische Auswirkungen.
Manches, was Laqueur ausgräbt, wirkt heute absurd und manches Mal muss man lachen. Etwa wenn Aristoteles der Meinung war, Männer könnten Milch geben oder wenn Wissenschafter (es waren Männer) lange Zeit behaupteten, die Hämorrhoidal-Blutung bei Männern sei das Pendant zur Menstruation. Auch: Wären Frauen "heißer" (Säftelehre), würde sich ihr innerer Penis nach außen wenden - sie wären dann Männer.
Verweise auf Laqueur finden sich heute in fast jedem Artikel, der sich mit der Konstruktion von sex als Teil von gender beschäftigt, denn er zeigt auf, dass die "bequeme Vorstellung [...], daß ein Mann ein Mann und eine Frau eine Frau ist" erschüttert werden kann.
Ich finde es sehr spannend, manches Mal ist es aber zu detailreich. Dafür darf man hin und wieder lachen. Anschließend kann man sich Gedanken darüber machen, warum man dies und das lächerlich findet, während man heutige "biologische Tatsachen" oft für selbstverständlich nimmt.
Laqueur, Thomas (1992): Auf den Leib geschrieben. Die Inszenierung der Geschlechter von der Antike bis Freud. Frankfurt/New York: Campus Verlag.
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Laura Gruber - 26. Mär, 18:29